Eine Schaumkrone in der Dunkelheit. Wie die Wassermassen anschwellen und abebben. Kein spielerisches Tänzeln mehr, aber auch kein Sturm, kein Unwetter. Nur eine unbändige Kraft, nie versiegend, sondern unsichtbar aus der Tiefe emporsteigend. Ich weiß, du hältst mich fest.
Was ist das? Das ist keine Traurigkeit, keine Finsternis. Eben war noch die Sonne da und auch jetzt, mitten in der Nacht, scheint es so, als ob die Sonne nie näher sein könnte als in genau diesem Moment. Der Mond durchbricht die Dunkelheit und hält die Kälte zurück. Du bist da.
Wie kann man das riesige Loch spüren, alles, was einem in diesem Moment fehlt, wenn man sich gleichzeitig keine einzige Sekunde mehr alleine fühlt?
Wie kann man Tränen weinen, wenn man gleichzeitig das Glück gar nicht mehr fassen kann?
Wie kann man jemandem das Beste wünschen, pure Freude und die tollsten Erlebnisse, jemandem den Rücken stärken und die Welt offen sehen und würde ihn am liebsten doch einfach nicht mehr loslassen?
Ich wusste nicht, dass man sich jemandem so verbunden fühlen kann, dass man sich jeden Augenblick, in dem der andere fehlt, nichts sehnsüchtiger wünschen könnte, als die Hand um seine Schultern zu legen. Dass man sich nachts, im Halbschlaf, zurücktastet, spürt, dass da noch jemand anders ist und einfach nur noch vor Freude strahlen kann. Dass man sich, auch wenn der Untergrund leicht zu schwanken beginnt, sicherer und standhafter fühlt, als man es alleine je könnte, selbst wenn man auf Beton stehen würde. Dass das Glück überläuft und alles überschwemmt, bis in den letzten Winkel. Dass der Herzschlag langsamer wird. Jetzt weiß ich es.
«Ja, du warst auch da unten,
ich weiß, du warst da.
Schon lange bevor wir zwei uns kannten,
waren wir uns nah.
Ja, du warst auch da unten,
ich konnte dich seh‘n.
Selbst in den dunkelsten Momenten
warst du noch schön.»